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 Seite erstellt am 25.4.24 um 10:17 Uhr
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Verfasser: Renate
Datum: Donnerstag, den 2. Dezember 2004, um 23:24 Uhr
Betrifft: Christentum

> Inwiefern macht sich das Christentum über die Person Jesus schuldig? Was soll deiner Meinung nach das Christentum lehren, wenn nicht die Worte des Begründes dieser Religion?

Ich nehme an, dass du mit dem Begründer dieser Religion Jesus meinst. Wenn man sich mit der Entstehung des Christentums kritisch und sachlich auseinandersetzt - und ich meine jetzt nicht all die philosophischen Betrachtungen und Auslegungen, sondern einzig und allein den historischen, sozialen und religiösen Hintergrund der Zeit rund um Jesus, dann erkennt man, dass es nicht Jesus  war, der eine neue Religion gründen wollte, sondern - wenn schon - dann höchstens die alte etwas reformieren, was aber eigentlich auch nicht den Punkt trifft, da das alles ein viel zu komplexes Thema ist um das mit ein paar Worten zu beschreiben. Wenn jemand als Gründer des Christentums genannt werden kann, dann eher Paulus. Doch wie gesagt, man muss sich da sein Bild selbst machen, indem man sich durch eine Reihe von Literatur durcharbeitet.

Übrigens stimme ich deiner Bemerkung in einem anderen Beitrag zu, dass Popularität und der Erfolg eines Autors keine Markenzeichen für Wahrheit und präzises Arbeiten sind. Auch ein akademischer Grad ist noch lange keine Garantie für die Kompetenz eines Autors, besonders nicht, wenn er den in einem ganz anderen Fach erworben hat, als dem, das er in seinem Buch behandelt. Also sollte man sich von solchen Dingen nicht blenden lassen, sondern seine Kompetenz selbst überprüfen. Das kann man, wenn man möglichst viel von ihm liest und seine Bücher mit vielen anderen, die dieselbe Thematik behandeln, vergleicht und sich selbst zumindest ein Basiswissen aneignet. Dann sollte man auch noch zwischen eigener Meinung des Autors und seinem Fachwissen unterscheiden und das getrennt betrachten. Auch sein Stil verrät viel über die Sachlichkeit seiner Aussage. All diese Mühe nimmt man selbstverständlich nur auf sich, wenn einen die Thematik auch wirklich interessiert.

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