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Verfasser: Gunar
Datum: Dienstag, den 14. September 2004, um 11:04 Uhr
Betrifft: Sag niemals nie;-)

Mir war natürlich gleich klar, dass es dir um das "nie" ging. Eine solche Ausschließlichkeit lässt auf eine fanatische Weltsicht schließen, nicht aber auf wissenschaftliche Offenheit. Das Problem ist, dass Alltagssprache und wissenschaftliche Ausdruckweise sich hier oft beißen, denn im Alltag ist man nicht immer wissenschaftlich korrekt. Das stellt im Allgemeinen auch kein Problem dar, denn man kann das ja in der weiteren Diskussion klarstellen, wenn es nötig wird. Erst wenn eine solche Ausdruckweise als Dogma festgeklopft wird, hat man ein Problem.

Ich finde es allerdings gerade das Faszinierende an der Wissenschaft, dass sie sich (zumindest so lange sich die Wissenschaftler wissenschaftlich verhalten) nicht auf einen dogmatischen Standpunkt stellt, sondern immer alles "Stand der derzeitigen Forschung" ist. So ist das Wort "nie" nicht gerade wissenschaftlich, falls es nicht gerade um ein Axiom geht oder zumindest unter den gegebenen Prämissen der Beweis erbracht dafür wird. Wenn alle Menschen immerzu wissenschaftlich agieren würden, wäre das Leben zwar öder, aber wesentlich logischer und einfacher. Ein kluger Kopf sagte einmal: Neue Theorien werden nicht angenommen, sondern die alten sterben aus. Das belegt eigentlich nur die Tatsache, dass die wenigsten gern als Wissenschaftler bezeichneten Menschen immer offen für neue Erkenntnisse sind und bleiben. Dogmen mögen ausgemachten Blödsinn für Jahrzehnte und Jahrhunderte aufrecht erhalten, aber letztlich wird sich die Wissenschaft durchsetzen, so lange es Menschen gibt. Das ist das schöne daran. Konservative und Fanatiker sind immer die aussterbende Art, der Progressive und Freidenker wird sich letztlich durchsetzen.

> Solche Negativbehauptungen sind nahezu unmöglich zu beweisen. Eine Positivbehauptung hat es da viel viel einfacher.

Das mag im konkreten Fall zutreffen, das hat aber keine Allgemeingültigkeit. Ganz im Gegenteil, wenn es zur Trennung von den Mos kommt. Die Positivbehauptung ist das Selbstverständnis der HLTs: Die Kirche ist die einzig wahre. Hier ist die Negativbehauptung ohne Weiteres zu beweisen, wie man während des Ausstiegsprozesses scherzhaft erkennen muss, während die Positivbehauptung nahezu unmöglich beweisbar ist (außer unter einigen ganz lustigen Prämissen). Das war dann übrigens dann auch der Grund, warum mir der Weggang von dieser Organisation so leicht gefallen ist, obwohl ich damals noch bei Weitem nicht das Wissen und die Erkenntnis hatte, über die ich heute verfüge. Aber die Erkenntnis, dass sich deren Selbstverständnis als unhaltbar erweist, die hat sich verfestigt, und das kann unter wissenschaftlichen Aspekten wohl auch gar nicht anders sein.

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