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Verfasser: Renate
Datum: Dienstag, den 20. Juli 2004, um 12:03 Uhr
Betrifft: Halt im Leben - Kraft holen

Wer sagt denn, dass man ohne den Mormonismus keine Orientierung im Leben finden kann? Normalerweise ergeben sich Orientierungspunkte aus dem Leben selbst, man lernt aus allem was man erlebt und orientiert sich an Dingen, die einem zusagen und das ganz unverbindlich. Soll heissen, man kann seine Meinung jederzeit ändern, wenn sich durch neue Erkenntnisse neue Orientierungspunkte ergeben, die sinnvoller erscheinen. Im Laufe seines Lebens erarbeitet man sich Werte, an denen man im Großen und Ganzen festhält, und an denen man alles andere misst. Leben bedeutet Veränderung, weil es fortwährend selbst der Veränderung unterworfen ist - sprich Evolution. Der Mensch kann gar nicht vollkommen werden, er ist niemals "fertig", also sind das Streben nach Vollkommenheit und Schuldgefühle bei Fehlern, Irrtümern, etc., Unsinn. Schuldgefühle habe ich, wenn ich anderen Lebewesen schade, egal ob bewusst oder unbewusst, aber nicht, weil ich Fehler gemacht, mich geirrt habe, oder kurzzeitig den für mich falschen Weg gegangen bin. Das ist ganz natürlich, weil Veränderung das mit sich bringt. Nichts, was man tut oder erlebt ist sinnlos, wenn man daraus lernt.

Was den Halt im Leben betrifft - wenn man Halt mit "Kraft holen" definiert, dann hole ich meinen Halt erstens aus meiner persönlichen, konstanten Umgebung, die mir wertvoll ist und die ich deshalb pflege um sie konstant zu erhalten - das ist meine Familie, und das sind meine Freunde. Ich weiß natürlich, dass das nichts Selbstverständliches ist, sondern etwas, dass man zum Teil geschenkt bekommt, und zum weitaus größeren Teil, sich selbst erarbeiten, und erhalten und pflegen muss.

Zweitens kann man auch aus den kleinen, angenehmen Begebenheiten des Alltags Kraft holen, oder indem man gezielt die Dinge tut, die einem gut tun und Kraft für die weniger guten Tage geben. Deshalb achte ich darauf, dass es mir neben all dem Stress des Alltags, auch immer wieder gut geht, ich immer wieder entspannen und mich freuen kann. Wenn ich z.B., irgendwo in der Natur meine Seele baumeln lasse, dann ist das etwas, das mir gut tut und echt ist. Religionen bieten doch außer dem Zusammengehörigkeitsgefühl nur Lügen, oder bestenfalls Illusionen als Kraftspender an. Zusammengehörigkeitsgefühle kann man sich auch wo anders holen, z.B. bei Menschen mit gleichen Interessen und natürlich innerhalb der Familie und des Freundeskreises, ganz ohne zwanghafte Einhaltung von sinnlosen Geboten und Riten.

In der Bibel steht ein weiser Spruch: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst". Liebe dich selbst, das bedeutet, sorge dafür, dass es dir gut geht, dann hast du auch genug Kraft deine Nächsten zu lieben, sie zu respektieren und verstehen zu lernen. Wenn du dich selbst hasst, bist du auch unfähig andere zu lieben und wenn man keine Liebe geben kann, kommt auch keine zurück. Liebe lebt von gegenseitiger Zuwendung, von Respekt, Interesse und Annahme, sie stirbt, wenn man sie als selbstverständlich betrachtet.

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