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Verfasser: Nyu
Datum: Dienstag, den 15. Juni 2004, um 12:13 Uhr
Betrifft: Der multiresistente Status Quo

realistisch und wahrscheinlich ist, dass die Führer der Kirche davon überzeugt sind, dass die HLT-Kirche die wahre Kirche Gottes ist und Christus diese führt.
Über diese Annahme wird unter den Kirchenführern auf überregionaler Ebene und vor allem auf Entscheiderebene Einvernehmen herrschen.
Wenn das so ist, dann kann man sich vorstellen, dass die Führer der Kirche es sich alles andere als einfach gemacht haben, ihren rassenbezogenen Ballast abzulegen.
Es mag steuerliche Gründe gegeben haben und es mag Druck auf die Universität und mormonische Sportmannschaften spürbar gewesen sein. Die Mitglieder werden auch einen starken Druck ausgeübt haben und die Öffentlichkeit hat die Kirche mit Sicherheit zerrissen und zwar nicht erst gegen Ende der Siebziger Jahre, sondern garantiert schon sehr viel früher. Wenn die Apostel nicht total bescheuert waren, dann werden sie das gewusst haben.

Sprich: ich halte die Argumente, die z.B. der Kirche finanziellen Leidensdruck vorwerfen für nicht überzeugend.

Überzeugender finde ich es anzunehmen, dass die Mormonen sich schwer getan haben und auch weiterhin schwer tun, elementare Praktiken und Lehren zu ändern, die über viele Jahrzehnte bestand hatten und die sie für von Gott inspirierte Lehre halten, die an BY und JS gegeben worden war. Diese Reaktion ist ja auch verständlich, wenn auch unentschuldbar.
Es ist der Kirchenführung hoch anzurechnen, wenn sie keine elementaren und substanziellen Entscheidungen die Kirche betreffend fällen, selbst wenn neben all dem Druck, der damals aufgebaut war sogar ihr eigener Verstand ihnen sagt, dass man besser schnell was ändert. Kimball und der Rest der fünfzehn warteten auf die Inspiration und von allen einstimmig angenommene Inspiration von Gott diese Lehre betreffend. Es mag sicher sein, dass ein oder zwei Apostel über Jahre hinweg ihr Vetorecht angewendet haben, um diese Entscheidung aus welchen Gründen auch immer zu verhindern.

Ich bin überzeugt davon, dass Ihnen das Vermächtnis von Brigham Young ein zu dickes Brett war, um es einfach in ein paar Sitzungen irgendwann ab 1965 zu boren.
Kirchengeschichte zeigt, dass Veränderungen immer dann aufkamen, wenn der Druck so gross war, dass ein Festhalten am Status Quo schlimmere Konsequenzen hätte als die Veränderung.
Diese Logik reicht zurück bis in die frühen Tage der Kirchengeschichte und führte bisweilen, wie wir alle wissen, zu bizarren Szenarien.

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