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Beitrag 19 von 24
zum Thema HLT in der Berliner Presse
Seite erstellt am 20.4.24 um 10:09 Uhr
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Verfasser: vedma
Datum: Montag, den 19. Februar 2001, um 10:39 Uhr
Betrifft: Angst ums Zeugnis?

Ich hab so drüber nachgedacht, wie das ist mit der Angst ums eigene Zeugnis. Ich glaube, ich hatte nie Angst davor, mein Zeugnis zu verlieren. Ich habe nie alles für bare Münze genommen, was man mir erzählt hat, aber ich hatte doch immer das, was man als treuer Mormonie (muss das mal ausprobieren,;-) ) eben ein Zeugnis nennt.

Angst vor dem Verlust desselben hatte ich nicht, als ich mal anfing, mich mit irgendwelchen geschichtlichen Zusammenhängen zu befassen, die ich vorher nur in der bereinigten Version gekannt hatte. Was ich da erfuhr, kam mir recht plausibel vor, aber es konnte ja auch Erklärungen dafür geben, unter anderem die, dass es eben alles Menschen sind, die auch mal Fehler machen. in meinem Zeugnis hat mich das nicht wankend gemacht, nachdenklich schon.

Nur ist mir halt irgendwann, nachdem ich alles mögliche, auch eigene und fremde Erfahrungen aus dem praktischen Leben mit dem Verstand durchgearbeitet hatte, bewusst geworden, dass ich gar kein Zeugnis mehr hatte. Einfach futsch, hatte sich stillschweigend in Wohlgefallen aufgelöst. Und da ich mich trotz Nichtvorhandenseins des zeugnisses dabei sehr wohl fühlte, habe ich ihm auch nicht nachgetrauert, sondern stelle fest, dass es mir seitdem viel besser geht als vorher. Und der Zustand hält an.

Während ich mich vorher bei den Mormonies nie so recht wohl fühlte, je näher ich sie kennenlernte, fühle ich mich bei den Exmos immer wohler. Aber Zeugnis geben würde ich davon trotzdem nicht.;-)

Nur ist mir im Laufe der Jahre klar geworden, aber auch schon als ich noch in die Sosch gerannt bin, dass so manches, was so mancher für Offenbarung durch das Wirken des Heiligen Geistes hält, in Wirklichkeit auf einen verdorbenen Magen zurückzuführen ist. oder auf was weiß ich. Jedenfalls ist es nicht davon abhängig, dass sie einem die hände aufgelegt haben.

Man kann nämlich auch eigenständig über sein Leben entscheiden, ohne vorher stundenlang zu beten usw. Natürlich sind damit gewisse Risiken verbunden, die mit Verantwortung immer verbunden sind, aber es macht frei und glücklich.

Sicher gibt es auch die Freiheit des Vogels, im Käfig zu singen, aber ich singe lieber draußen und wann ich will.

Also nicht bange machen lassen, man könnte sein Zeugnis verlieren. Vielleicht tauscht man es ja gegen etwas viel Besseres ein, und das wünsche ich jedem, der hier vorbeikommt.:-)

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