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Verfasser: Renate
Datum: Mittwoch, den 9. Juni 2004, um 11:11 Uhr
Betrifft: Der Zehnte und seine "Segnungen"

> Es geht um das Prinzip des Loslassen könnens.

Das ist jetzt eine weitere interessante Begründung, warum man den Zehnten an die Kirche zahlen soll. Wann geht die Kirche mit gutem Beispiel voran und lässt ihrerseits los? Z.B, ihre Angewohnheit sich in politische Belange einzumischen, ihre Angewohnheit Mitglieder unter Druck zu setzen, ihre schwächsten Mitglieder - die Kinder - durch schwachsinnige Moralvorstellungen während ihrer Pubertät so sehr unter Druck zu setzen, dass sie sich permanent schuldig fühlen müssen, die Lebensweise von Menschen zu bestimmen und z.B. Homosexuelle als minderwertiger als Heteros zu erklären und auszuschließen, wenn sie ihre Veranlagung leben. Oder schlicht und einfach die Freizeit ihrer Mitglieder permanent zu vereinnahmen, ihre weiblichen Mitglieder in die Rolle der Ehefrau und Mutter zu drängen, als Gebärmaschine zu missbrauchen, etc. Wann lässt die Kirche da los und wird tatsächlich weltoffener? Aber, wie das Beispiel mit der Anerkennung des Priestertums für Schwarze zeigt, muss da erst permanenter Druck von außen entstehen, damit die Kirche loslässt.

> Was sich meiner Kenntnis entzieht: Wie sieht es eigentlich allgemein mit Kirchen aus? Veröffentlichen alle anderen einen Rechenschaftsbericht? Auch Moslems Hindus usw.?

Willst du deine Kirche am schlechtesten Beispiel messen? Ist es nicht eher so, dass man von der einzig wahren Kirche erwarten kann, dass sie mit dem besten Beispiel vorangeht?

> Aber wie dem auch sei, ich persönlich zahle den Zehnten gerne und kann mich über mangelnde Segnungen nicht beklagen.

Nur, was du Segnungen nennst sind schlicht und einfach glückliche Zufälle, zum Teil auch selbst erarbeitet. Die erlebt jeder Mensch, ganz unabhängig von seiner Religionszugehörigkeit oder seines Charakters. Das Sprichwort "Jeder ist seines Glückes Schmid" stimmt zum größten Teil. Schicksalsschläge erlebt jeder trotzdem immer wieder - der Eine mehr, der Andere weniger - auch das hat nichts mit einer Bestrafung durch Gott zu tun, die sind genau so Zufall wie die Glücksfälle.

Zu behaupten, das die glücklichen Augenblicke des Lebens Segnungen sind, bedeutet im Umkehrschluss, dass die schrecklichen Ereignisse Bestrafung sind, und das finde ich ziemlich arrogant und vor allem menschenverachtend, weil diese Einstellung menschenbewertend ist und diese Menschen neben all ihrem Leid, auch noch in die Schublade der schuldigen Sünder steckt. Dabei braucht man sich doch nur ein bisschen in der Welt umzusehen um zu erkennen, dass die Beurteilung - "glücklicher Mensch = guter Mensch" - "leidender Mensch = schlechter Mensch" nicht stimmt. Aber daran denken HLTs nicht, wenn sie an ihre Segnungen aufgrund der Zehntenzahlung glauben. Was ein weiterer Hinweis dafür ist, dass sie dahingehend manipuliert werden, alles - auch den größten und unschlüssigsten Unsinn - ohne zu hinterfragen anzunehmen, wenn er nur von Autoritäten kommt, die im Namen Gottes auftreten. Was an und für sich schon der größte Hochmut überhaupt ist.

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