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Verfasser: Renate
Datum: Mittwoch, den 2. Juni 2004, um 18:07 Uhr
Betrifft: Wie definiert man Ehe?

> Ich finde aber, dass die eigene Einstellung zu einer Partnerschaft wichtiger ist, als der Trauschein.

Genau auch meine Meinung. Und deshalb sollte man auch nicht Menschen in eine Ehe zwingen, die gar nicht bereit dazu sind. Wobei man jetzt auch darüber diskutieren könnte was Ehe denn nun tatsächlich bedeutet. Ist sie ein persönliches Versprechen? Eine Art Ritual zur Bestätigung von dem was man nach reiflicher Überlegung und gemeinsamen Erleben beschlossen hat? Eine Pflicht, die einem von Glaubensgemeinschaften auferlegt wird, weil man sich sonst nicht frei zu seinen Gefühlen bekennen und sie auch leben darf? Dumm läuft die Sache, wenn man sich durch idiotische Gebote dazu verpflichtet fühlt.

Sekten schreiben ihren Mitgliedern einen bestimmten Lebensweg vor. Natürlich zwingen nicht alle dazu, aber der Druck ist trotzdem da, wenn die Nichteinhaltung Sanktionen nach sich zieht und die Einhaltung belohnt wird. Also ist es dann doch Zwang. Daraus entstehen dann Scheinehen, die krampfhaft aufrecht erhalten werden müssen, weil man nicht zugeben kann, "versagt" zu haben. Dabei hat das selten etwas mit Versagen zu tun, denn Sekten erlauben ihren Mitgliedern ja auch nicht, sich richtig kennen zu lernen und frei zu wählen. Der Kreis der Wahl ist ziemlich eingeschränkt und der Druck, dass man endlich jemanden zu heiraten hat, ist groß, also nimmt man die/den Nächstbeste(n) und vertraut auf den Segen Gottes bei der Tempelehe.

Durch die Manipulation in Sekten wird sexuelles Verlangen oft mit Liebe verwechselt. Kein Wunder, wenn Enthaltsamkeit vor der Ehe gepredigt wird und nicht mal Selbstbefriedigung erlaubt ist - wie sollen da junge Menschen wissen was da in ihrem Körper vor sich geht, welche Gefühle sexuelles Begehren auslösen und wie leicht man das fehldeuten kann? Da einem auch noch eingeredet wird, dass Sex vor der Ehe sündig und schlecht ist, beginnt man sich selbst zu manipulieren um sich nicht sündig fühlen zu müssen und deutet sexuelles Verlangen in Liebe um. Also eine zweifache Irreführung - einmal durch missverstandene Gefühle und einmal durch Selbstmanipulation um sich nicht schuldig fühlen zu müssen.

Freie Menschen, die eine Beziehung ernst nehmen und sie erhalten wollen, brauchen keinen Trauschein. Der ist dann nur eine verzierende Äußerlichkeit, die auch gesetzliche Vorteile bringt, aber das ist auch schon alles. Ein Trauschein ist weder eine Garantie für eine funktionierende Partnerschaft noch eine Art Zertifikat, dass man reif für eine Beziehung ist. Er ist nichts weiter als ein Stück Papier ohne echten Wert. Wenn die Mitglieder von Sekten das endlich begreifen würden, wäre das schon ein erster Schritt aus der Sekte, zumindest ein Denkanstoß, die Sekte zu hinterfragen. Solche Denkanstöße gibt es viele. Man muss nur den Mut aufbringen, bei auch nur dem geringsten Zweifel nicht zu kapitulieren, sondern weiter zu forschen.

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