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Seite erstellt am 25.4.24 um 6:08 Uhr |
Verfasser: Hexe Datum: Mittwoch, den 19. Mai 2004, um 2:08 Uhr Betrifft: Meine Meinung dazu
Lieber Gustl,
Zunächst einmal vielen Dank dafür, das du es gewürdigt hast, das ich mir die Nacht um die Ohren geschlagen habe.
Ich finde, gerade in diesem Forum, dieses Thema müÃig, und kann mich nicht mehr erinnern, wie ich darauf kam, mit dem Thema âMatriarchat versus Patriarchatâ anzufangen. Aber da ich nun einmal âAâ gesagt habe, muss ich auch âBâ sagen!
Du hast geschrieben:Frage: Denkst Du nicht auch, dass wir ein wenig in das Fahrwasser kommen, das Thema auf die einfache Formel zu reduzieren:
Matriarchat = Gut
Patriarchat = Böse
Ich denke es gibt/gab in matriarchalischen Kulturen genauso Unrecht und Greueltaten wie in patriarchalischen.Dem würde ich unwidersprochen zustimmen! Nur, und hier denke ich, werden wir unterschiedlicher Meinung sein (was ja auch okay ist): Die mir vorliegenden Beweise sprechen davon, das matriarchalische Kulturen viel friedfertiger als patriarchale Kulturen waren. Das heiÃt nicht, das ALLE matriarchalischen Formen per se friedfertiger waren, sondern nur, das sie FRIEDFERTIGER ALS DAS PATRIARCHAT WAREN!Weiter hast Du geschrieben:
Wenn es um die Erhaltung der "Brut" geht, fehlt Frauen jegliches Rechts- / Unrechtsbewusstsein, da ist jedes Mittel recht. Allein daraus ergibt sich genügend Stoff für Kriege, Unterwerfung, Ausrottung usw.
Nicht nur, was die âErhaltung der Brutâ, sondern auch, was die âAufrechterhaltung patriarchalischer Normenâ angeht, Gustl! Denn oft sind es Frauen, die vehement an ihrer eigenen Unterwerfung festhalten, weil diese auf der anderen Seite auch âSicherheitâ und âgesellschaftliche Anerkennungâ bedeutet!
Wie viele Frauen bleiben bei ihrem ungeliebten und gehassten Mann, nur, um nicht allein zu sein; oder, was noch viel schlimmer ist, als âgeschiedenâ zu gelten, um so für manche Frauen als Gefahr (für die eigenen Ehemänner) und als âFreiwildâ (für Männer) zu gelten?
Wie viele Frauen lassen sich vergewaltigen und schweigen (oder schweigen, wenn ihren Kindern das angetan wird), weil der Täter der eigene Mann/Freund ist? Der Mann/Freund, der ihnen finanzielle Sicherheit und somit auch Abhängigkeit von ihnen bietet!
Und wie viele Frauen bekämpfen feministische (nicht feminine) Frauen, die AUCH FÃR IHRE RECHTE KÃMPFEN, weil diese die Finger in die offene Wunde nennen, und Themen offen legen, die diese Frauen am liebsten verschweigen würden!
Das war in diesem Land so bei allen Feministinnen von Augsburg bis Schwarzer!
Gerade Frauen (heterosexuelle Frauen vor allem) stellen sich oft selbst ein Bein!!!
Auch hast Du geschrieben:Ein Beispiel aus der neueren Geschichte ist Maggie Thatcher, auch wenn der Vergleich ein wenig hinkt.
Ein sehr gutes Beispiel, wirklich Gustav!
Und das meine ich ehrlich!
Maggie Thatcher ist das Paradebeispiel einer Frau, wie ich sie eben beschrieben habe! Eine âAntifeministinâ wie sie im Buche stand! Eine Frau, die genau wusste, das sie ihre âMachtâ nur durch âMännergnadenâ bekam (ihre Partei hatte sie bewusst nominiert, um die Stimmen konservativer Frauen zu bekommen), und sich entsprechend verhielt. Die Karikaturen der englischen Zeitungen zeigten sie oft âals Mannâ und ihren Mann als âFrauâ, um damit das traditionelle Geschlechtsrollendenken der Konservativen zu veräppeln und gleichzeitig andere Frauen nicht auf âdumme Gedanken zu bringenâ (etwa dem, das Frauen auch die Macht gefallen könnte).
Zum Schluss hattest Du geschrieben:Aber dass Frauen nicht zu Gewalt und Unrecht fähig wären, wird wohl niemand ernstlich behaupten wollen.
Wer hätte das je bestritten (siehe Maggie Thatcher und Falkland, Golda Meir und die Vergeltungsschläge gegen die Attentäter von München 1972, oder die Frauen in den KZs, die Menschen quälten; abgesehen von den jüngsten Beispielen im Irak)!
Nur, wenn Du Dir ansiehst, vom wem die meiste Gewalt in diesem und in anderen Ländern ausgeht, bzw. wer am meisten darunter zu leiden hat, wirst Du sehr schnell erkennen, das es Männer sind, die Gewalt ausüben!
Und das die Opfer Frauen und Kinder (hier meist Mädchen) sind, bzw. andere Männer, die von den Tätern irgendwie als âBedrohungâ angesehen werden!
Warum bringt eine Frau einen Mann um, der sie verlassen will?
Warum bringt ein Mann eine Frau um, die es wagt, ihn zu verlassen, und die Kinder (falls vorhanden) mitnehmen will?
Interessant finde ich hier, wie deutsche Gerichte urteilen!
Die Faustregel scheint oft zu sein: Der Mann als Täter hat Entschuldigungsgründe (die das Strafmass minimieren), während Frauen, die Täterinnen sind, dieses âPrivilegâ nicht zugestanden wird!
Mir geht es darum, die Ungerechtigkeiten anzusprechen, und eine Gleichheit herzustellen! Und dazu gehört auch,, die Augen offen zu haltenâ, und da nicht auf âeinem Auge blind zu sein!!
Denn wie Du siehst, benenne ich die Taten beider Seiten, halte sie aber in der richtigen Relation zueinander, ohne etwas zu beschönigen oder zu verschweigen!