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Verfasser: gustl
Datum: Mittwoch, den 19. Mai 2004, um 0:40 Uhr
Betrifft: Gut ist gut!

> Ich teile die Welt nicht in gut und böse ein, wie dies die Schwarz/Weiß-Maler in Sekten zu tun pflegen.

Ich personalisiere die Begriffe Gut und Böse nicht.
Das Gute ist für mich ein Zustand der Vollkommenheit, das Böse im Extremfall ist die vollkommene Abwesenheit von "das Gute".
"Wer Gutes zu tun weiß und tut es nicht, dem ist es Sünde"
Beim Gedanken, Gutes zu tun, meinen Mitmenschen Gutes zu tun, wird mir wohl ums Herz, Dir ja wahrscheinlich auch. Dieser Zustand der Freude ist erstrebenswert. Der Gegensatz dazu ist die Abwesenheit der Freude, bis hin zur völligen Abwesenheit der Freude. Dieser Zustand ist höchst Traurig und ich wünsche ihn Keinem.

> Goethe ließ den Mephistopheles auf die Frage, wer er denn sei, antworten: "Ein Teil von jener Kraft, Die stets das Böse will und stets das Gute schafft." Ich denke, da steckt eine Menge Lebenserfahrung drin, wenn gleich ich auch Probleme mit den beiden "stets" habe. Wenn dich deine Lebenserfahrung nicht etwas Ähnliches lehrt, dann tut es mir leid für dich.

Ich möchte mal salopp interpretieren, dass Goethe hiermit sagen will, dass das Gute am Ende immer siegen wird. Weiß nicht, ob ich damit im Konsens mit den gängigen Goethe Interpreten liege, aber nach meiner Denkweise kann das Böse nicht siegen, weil es das Böse nicht gibt..

Um nochmals auf Mephisto zurück zu kommen: Gibt es nicht auch irgendwo einen tragischen Helden, der das Gute will und das Böse schafft, weil er die Konsequenzen seines Handelns nicht absehen kann oder möchte? Wenn nicht, dann wird es Zeit ihn in die Literatur einzuführen!
Aber wie auch immer: "Richtet nicht..."

Meine Maßstäbe heißen Liebe, Toleranz, Glaube, Hoffnung. Ich ordne die Menschen erst einmal danach ein, wieviel von diesen Gefühlen sie mir entgegenbringen. Nicht um sie zu verurteilen, sondern um mich vor Verletzungen zu schützen.

Gustav Adam

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