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der Beitrag:
Verfasser: Hexe
Datum: Dienstag, den 6. April 2004, um 2:27 Uhr
Betrifft: Aus dem Zusammenhang zu zitieren, verfälscht oft den Text!

Lieber Trzsoka,

hier nun der volle wortlaurt des artikels, aus dem Du die "Gebote" hattest:

Die Gesetze der magischen Tradition

Viele Menschen, die sich zum ersten Mal mit Magie beschäftigen, erwarten, ähnlich wie im Christentum, Judentum und Islam, also wie in allen monotheistischen Religionen, das auch hier so eine Art „10 Gebote“ existieren würden. Und sie sind überrascht, das es nur eine einzige goldene Regel gibt. Die zu halten aber manchen viel schwerer erscheint, als alle Gebote der Christenheit (ich schließe hier Sekten ausdrücklich mit ein), des Judentums und des Islams zusammengenommen. Diese Regel lautet:

TU WAS DU WILLST UND SCHADE NIEMAND

Neben diesem Gesetz, das unsere Verantwortung für unser Handeln deutlich macht, gibt es noch andere „Gesetze“ die den Umgang in einem Konvent regeln, die da sind:

§ 1       Achte die Hohepriesterin
Als eine der verachtungswürdigsten Dinge, die in einem Konvent geschehen können, ist das „stehlen“ eines Konventes oder einzelner Mitglieder. Wenn eine Hohepriesterin eine Gruppe zusammenhält, darf keine andere Frau während ihrer „Amtszeit“ (üblicherweise traditionell mindestens ein Jahr und ein Tag) ihre Autorität untergraben oder versuchen, das Konvent an sich zu reißen. Diese Regelung stammte aus einer Zeit der erbitternden Hexenverfolgungen, wo die Mitglieder des Konventes weit auseinander und versteckt vor ihren Häschern leben mussten.
§ 2       Achte deine spirituellen Lehrer(innen)
Wenn du das große Glück hattest, eine spirituelle Ratgeberin zu finden, die dir als erste die Augen für die Göttin öffnete; so gilt diese Lehrerin als deine „spirituelle Mutter“, und verdient die gleiche Aufmerksamkeit, Dankbarkeit und Liebe, wie deine leibliche Mutter, die dich ihr Leben lang erzogen hatte.
Wenn dir durch deine Lehrerin Wissen vermittelt wurde, so wird es eines Tages deine Aufgabe sein, eine Lehrerin für eine magisch interessierte Frau zu sein, um das zurückzugeben, was du einst empfangen hattest. Zu nehmen ohne zu geben, gilt als unehrenhaftes Verhalten.
§ 3       Erneuerung der Verbindung zum Muterkonvent in jeder Mittsommernacht, wenn alle Stämme des Mutterkonventes zusammenkommen
Oft (im Moment nicht in Deutschland) bilden sich aus einem Konvent Tochtergruppen,
nachdem die Hexen ausgebildet und der Konvent zu groß wurde. Nach altem Brauch treffen
sich diese Tochtergruppen einmal im Jahr- in der Mittsommernacht – mit ihrem
ursprünglichem Konvent und feiern diese Verbindung mit dem Litha- Ritual.
§ 4        Bei Differenzen im Konvent wird ein neues Konvent gegründet
Dieses ist eine der ältesten Regeln, die die Verbreitung der Tradition förderte. Manche
Menschen kommen einfach nicht miteinander aus. Wir sind Hexen, keine Heiligen. Falls
Unstimmigkeiten auftreten, sollte man also prüfen, ob dies nicht ein Zeichen dafür sein
könnte, eine neue Gruppe zu bilden. Trennt euch in Freundschaft, und versucht, euch
gegenseitig zu respektieren.
§ 5       Die Loyalität der Konventmitglieder ist das Fundament der Gruppe
Versuche niemals, ein Mitglied deiner Gruppe zu verhexen oder in ihr psychisches
Energiefeld einzugreifen. Falls es Probleme innerhalb des Konventes oder mit einer
bestimmten Person aus dem Konvent gibt, sprich mit der Hohepriesterin (oder einem Priester,
falls der Konvent gemischt oder schwul ist), und wende allgemein übliche Methoden der
Problemlösung an.
Vermeide irrationale Wutausbrüche!
Nimm den Rat des Konvents an und folge ihm. Falls das Problem auf diese Weise nicht lösbar ist, solltest du die Gruppe verlassen.
§ 6       Verwünschungen sollten im allgemeinen vermieden werden
Wenn du einen Unschuldigen angreifst, kehrt der Fluch zehnfach zu dir zurück. Dies ist ein
altes Gesetz, aufgrund dessen die Hexen normalerweise sehr vorsichtig mit
Verwünschungen umgehen und versuchen, kreative Lösungen zu finden, falls sie sicher sind, den Verursacher eines Übels tatsächlich zu kennen. Bei Vergewaltigern sollte frau sich allerdings keine Beschränkungen auferlegen; irgendwo müssen Hexen schließlich das
Verwünschen üben.
Wenn du absolut entschlossen bist, eine Verwünschung auszusprechen, dann lasse die Namen
Weg. Sage beispielsweise „ derjenige, der in meine Wohnung einbrach...“, „... derjenige, der
dieses oder jenes tat...“ etc. die Göttin weiß, auf wen sich der Bann bezieht, und wird ihr Ziel
finden, während du es vielleicht verfehlst.
Verwünschungen, die gegen allgemeine Entwicklungen oder Gruppen ausgesprochen werden,
zum Beispiel gegen „die Feinde der Frauen“, können die Göttin dazu bewegen, gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken, von denen du vielleicht eines Tages in der Zeitung liest. In diesen Fällen brauchst du keine Rückwirkungen zu befürchten, denn du trittst
für deine Rechte ein und verletzt niemanden unnötig. Die Göttin hat allerdings ein Vetorecht.
Die Christen beten beispielsweise gegen die Homosexuellen, und trotzdem treten mehr und
mehr Homosexuelle an die Öffentlichkeit.
§ 7       Deine Sicherheit hängt von deiner psychischen Widerstandskraft ab
Falls du die Vorstellung hast, dass eine andere Hexe dir wirklich Schaden zufügen kann, dann
gibst du dieser Person sehr viel Macht über dich. Wenn du ihr keine Macht gibst, kannst du
einfach über den Dingen stehen, und ihre Schwingungen an dir abprallen lassen. Männer
versuchen oft, eine Frau so zu verhexen, das sie ihren Kopf „verlor“ und er sie „haben
konnte“. Das funktioniert vielleicht bei Uneingeweihten, aber sobald eine Frau „im Besitz ihrer selbst“ ist, ist sie vor der Gier
solcher „Küchenhexen“, die andere als Selbstbedienungsladen sehen, sicher. Die Manipulation von Frauen (meist durch männliche
Hexer), unterscheidet sich kaum von den sonst in unserer Gesellschaft eingesetzten
patriarchalischen Botschaften, die von den Frauen so internalisiert werden, dass sie
schließlich an ihrer eigenen Versklavung mitarbeiten. Eine Hexe beugt sich keinem Mann.
Eine Frau, die im Göttinnenbewusstsein lebt, ist stärker als alle patriarchalischen 
Manipulationsversuche, da sie ihr Leben ändern, und sich vor unerwünschten Forderungen
befreien kann.

§ 8       Die Hohepriesterin repräsentiert im Konvent die Lebenskraft, (in gemischten Konventen ist der Hohepriester der „Gehörnte“, ihr Gefährte
Die Hohepriesterin ist die höchste Instanz; ihr Gefährte (in gemischten Konventen oder
solchen, wo auch der „Gehörnte“ verehrt wird) ist ihr heilig, aber niemals ihr Guru oder Herr.
§ 9       Manche Konvente nehmen Paare, andere nur Einzelpersonen auf
Falls ihr in einem Bewusstsein lebt, in dem Eifersucht keine Rolle mehr spielt, ist sexueller
Austausch und das eingehen neuer sexueller Beziehungen innerhalb des Konvents eine schöne Sache. Die Erfahrung hat allerdings gezeigt, dass nach dem Abbruch sexueller Beziehungen
innerhalb des Konvents normalerweise auch die spirituelle Zusammenarbeit abgebrochen wird.
Das sollte nicht geschehen und kann durch Vorrausplanen und durch Vereinbarungen über
den Umgang mit Beziehungen innerhalb des Konvents verhindert werden. Bei dianischen Gruppen sind solche klaren Absprachen über die innere Struktur des Konvents ein Muss. Die Stärke der Frauen liegt zwar darin, sich miteinander zu verbinden (das ist so neu für uns), aber
Sex innerhalb der Gruppe sollte auf keinen Fall die spirituelle Praxis beeinträchtigen.
Gemeinsame religiöse Verehrung ist eine höhere Form der Vereinigung und sollte innerhalb des Konvents höher geachtet werden als übliche soziale Kontakte. Bestehende Beziehungen sollten geschützt, nicht bedroht werden.
Dann kann das Konvent viele Jahre stabil bleiben und ein intensives psychisches Kraftfeld
bilden, das alle Mitglieder nährt. Das Zölibat der patriarchalischen Religionen ist nichts anderes als eine Verleugnung der Verbindung mit Frauen. Sehr viele Priester haben homosexuelle oder heterosexuelle Beziehungen, sind also sexuell aktiv.

(Quelle dieses Abschnittes: „Herrin der Dunkelheit- Königin des Lichts“, von Zsuzsanna E.

Budapest, S. 40- 43)

Und hier, weil es doch so schön war, noch etwas über magische Gefahren, auch von Viviens Seite:

Magische Gefahren

Viele Neulinge, die zum ersten Mal sich mit Magie beschäftigen, und merken, das Magie funktioniert, werden leicht „Opfer“ der Gefahren, die ich kurz anreißen möchte.
  Für alle, die das Gefühl haben, das ein „Energieschub“ durch ihren Körper fließt, und sie das Gefühl der „Omnipotenz“ (Allmacht) haben. Sie müssen lernen, das Magie verantwortungsbewusst benutzt werden soll (siehe das „magische Gesetz“)
  Manchmal bekommen Menschen, die Magie betrieben Schuldgefühle, weil sie gerade den Menschen, die sie lieben, mit Magie nicht helfen konnten. Sie müssen lernen, das nicht sie, sondern die Göttin entscheidet, und sie „nur“ im Rahmen der Naturgesetze arbeitet.
  Mit der Zeit wächst die Wahrnehmungsfähigkeit der magietreibenden Menschen, und dadurch werden ihnen die negativen Energien und Impulse anderer Menschen
bewusster. Das kann dazu führen, dass sie überempfindlich reagieren sie Schatten „jagen“, und sie versuchen, sich vor gefahren zu schützen, die nicht existieren. Eine gute Portion Zynismus ist dafür das passende Gegenmittel. Magie steht nie im Widerspruch zum gesunden Menschenverstand! Deshalb ist eine Paranoia vollkommen unangebracht! Wenn diese Menschen sich von „bösen Mächten“ verfolgt fühlen sollten, sollten sie nach innen schauen, um herauszufinden, was sie angezogen hat.
Es kann mitunter sehr schwer sein, gegen den Impuls der „Heiligkeit“ anzukämpfen. Den Freunden ungefragt „gute“ Ratschläge zu erteilen, und auf andere herabzuschauen, so nach der Art „Ich bin heiliger und besser als du“. Am besten ist es, auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen, und sich der eigenen Unvollkommenheit bewusst zu werden.
Eine ebenso große Versuchung wie die Heiligkeit ist die Prahlerei. Damit anzugeben, was „man“ alles kann. Solche Menschen lernen meist nur durch schmerzhafte Erfahrungen, das andere deren Rat nur dann hören wollen, wenn sie darum gebeten hatten, und das Magie nur dann wirkt, wenn sie echt und nicht exhibitionistisch ist.
Wenn Menschen sich so sehr in magischen Praktiken und Übersinnlichem verlieren, das die physische Ebene geschwächt/vernachlässigt wird, werden sich die Menschen leer und ausgebrannt fühlen. In extremen Fällen können Menschen, deren Kontakt zur erde zu schwach geworden ist, einen psychotischen „Schub“ erleiden und die Realität aus den Augen verlieren.. Das kann jedoch auf recht einfache Weise vermieden werden, nämlich, indem darauf geachtet wird, das bei jeder Form magischer Arbeit sich geerdet und zentriert wird und das auch bleibt. Auch ist wichtig, das auf der irdischen Ebene das Leben erfüllend und befriedigend bleibt - und das schließt ein gutes Essen und ein erfülltes Sexualleben mit ein.
Die magische Praxis sollte niemals das Vergnügen am irdischen Leben schmälern oder die Fähigkeiten das Alltagsleben zu regeln, beeinträchtigen. Im Gegenteil, die Freude am Dasein und den Fähigkeiten in bezug auf alltägliche Dinge sollten sich durch ein wachsendes Bewusstsein noch vergrößern. Der beste Schutz gegen diese und andere „Krankheiten“, die eine Hexe psychisch und physisch treffen können, ist eine gute Portion Humor. Solange jemand nicht über sich selbst lachen kann, ist jemand noch nicht auf der falschen Strecke gefahren, und hat immer noch nicht eine Fahrkarte zurück zur Wahrheit in der Tasche. Immer, wenn jemand bemerkt, das sie oder er sich zu ernst nimmt, oder andere Dinge und Menschen sie oder ihn noch darin bestärken, sollten sie auf der Hut sein!

Denkt immer daran: Lachen ist der Schlüssel zur geistigen Gesundheit.

(Quelle: Starhawk in „Herrin der Dunkelheit- Königin des Lichts“ von Zsuzsanna E. Budapest, Seite 44f)

Wo bitteschön ist da etwas Sektiererisches?
Aber wer aus dem Zusammenhang zitiert, sieht natürlich nur das, was er sehen will!

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