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Verfasser: Hexe
Datum: Donnerstag, den 18. März 2004, um 3:16 Uhr
Betrifft: Die mormonische Wahrheit- Vorsicht, Satire

Es war einmal ein Prophet, bei den Mormonen, der „Hans guck in die Luft und zähle Wolken“ hieß. Jedes Mal, wenn er in den klaren Himmel blickte, und die unterschiedlichen Wolken betrachtete, meinte er, in den Wolken eine Botschaft Gottes zu sehen. Und war der Himmel verhangen und trübe, sah er Unheil über die Welt und die Mormonen kommen.
Eines Tages erfuhr der Prophet, das seine Frau und seine Tochter ihn verlassen wollten. Seine Frau, weil sie entdeckt hatte, wie sehr sie als Frau in der Kirche und von ihrem Ehemann unterdrückt wurde, und seine Tochter, weil sie entdeckt hatte, das sie Frauen liebte.
Der Prophet war geschockt und wütend.
Er blickte in den Himmel, und sagte: „Gott, schmeiß Feuer und Schwefel auf meine Frau und meine Tochter, um sie zu bestrafen!“ Aber der Himmel antwortete nicht. Und er schmiss auch kein Feuer auf seine Frau und seine Tochter herunter.
Er kniete sich auf den Boden hin, faltete seine Hände, und sagte: „Herr, es ist falsch, was meine Frau und meine Tochter wollen! Es muss falsch sein, weil alle Propheten vor mir sagten, das es so sein muss!“
Plötzlich hörte er eine Stimme, die aus dem Himmel kam, und die sagte: He Alter! Hast du ein Problem mit Frauen? Vergiss nicht, das hier im Himmel immer noch wir Frauen herrschen, klar!“
„Was“, sagte der Prophet überrascht? „Im Himmel herrschen Frauen, und keine Männer?“
Eine Welt brach für den Propheten Hans guck in die Luft und zähle Wolken, zusammen!
Wie soll ich das bloß den anderen Mitgliedern sagen, überlegte er?
Zwei Wochen später war Generalkonferenz.
Der Prophet Hans guck in die Luft und zähle Wolken, stand auf, und blickte auf die Tausenden von Menschen, die auf ihn blickten. Ein starkes Gefühl von Macht umgab ihn.
Und er begann seine Ansprache: „Liebe Brüder und Schwestern. Die größte Gefahr, die sich in der heutigen Zeit die Kirche stellen muss, sind aufmüpfige Frauen, Feministinnen und Lesben, also Frauen, die vergessen haben, was ihre wahre Natur ist. Das sie Männern dienen sollen, eine Gehilfin ihm sein, und viele Geistkindern helfen sollen, auf die Erde zu kommen. Frauen, die dieser natürlichen Ordnung wiedersprechen, und den Weg Satans gehen wollen, indem sie den natürlichen Verkehr zwischen den Geschlechtern gegen den unnatürlichen
Verkehr...“.
Ein gewaltiges Donnern unterbrach seine Ansprache. Er blickte nach oben, ebenso die Apostel und die Zuhörer.
„He Alter“, ertönte die ihm bereits vertraute Stimme. „Ich glaube, du kannst nicht zuhören! Hier im Himmel haben wir die Macht! Ich bin deine Göttin, und habe dir und deinen Vorgängern immer gesagt, was du zu tun hast, aber ihr wart ja alle zu blöd, darauf zu hören. Wir sind hier oben alle eine große lesbische Familie, und wenn deine Tochter mal stirbt, ist sie hier recht herzlich willkommen!“
„Hört nicht auf die Stimme des Teufels, der euch nur verwirren will“, sagte der Prophet laut, ja, er schrie es fast heraus. „Wir Männer, die das Priestertum tragen, sind es, die alleine das sagen haben, die nur bestimmen dürfen, was geschieht. Frauen sollen nur dienen, nicht herrschen! Und wenn Frauen herrschen wollen, dann wollen sie wie Männer sein, und ihre natürliche Weiblichkeit aufgeben!“
Die Zuhörer blickten wie gebannt auf die Worte ihres Propheten. Sie sahen nicht, wie die Göttin ihre Stimme weiter erschallen ließ, und sie vor dem Propheten warnte, der sie, wie seine Vorgänger, in die Irre führen wollte.
Wieder einmal hatte sich die „mormonische Wahrheit“ durchgesetzt!
Und niemand bemerkte, das alles, was der Prophet verkündete, eine große Lüge war!

© Hexe

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