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der Beitrag:
Verfasser: Nyu
Datum: Freitag, den 12. März 2004, um 0:48 Uhr
Betrifft: ziemlich krasse Verhältnisse

ich wurde auf diesen Beitrag angesprochen und ob der Author "Theo" denn wohl noch alle Tassen im Schrank haben würde und warum ich solch krasse Sprache weitertrage.
Ich fasse gerne noch einmal zusammen, was hier geschehen ist:
- Theo, der Author dieses Beitrags, hat einen körperlich behinderten Bruder, der kaum für den eigenen Lebensunterhalt sorgen kann und sich, da sie ja in den USA leben, auch kaum auf den Staat verlassen kann.
- Dieser Bruder heiratet aus spirituellen Gründen ("der Heilige Geist hat uns zusammengebracht") eine junge Frau, die die älteste Schwester von 12 Geschwistern einer mormonischen Familie in Utah ist.
- Diese Schwägerin bekommt mit Theos Bruder dann vier Kinder die sie kaum ernähren können und die die Mutter an den Rand der Belastbarkeit bringen.
- Ein fünftes, ungewolltes Kind kommt hinterher, welches die Eheleute völlig überfordert.
- Der Vater der Schwägerin ist auch treugläubiger Mormone, der schon früh im Leben der Frau Depressionen festgestellt haben will und sie Zeit ihres Lebens mit Antidepressiva versorgt, die ihr helfen, mit dem Leben, das eigentlich niemals ganz ihr gehört hat, fertig zu werden.
- Sie setzt die Tabletten ab, was vermutlich mit der Schwangerschaft und/oder der Stillzeit zusammenhängt.
- Die Schwägerin, die quasi ihr ganzes Leben lang Mutter war und die niemals (laut Theo) eine vernünftige psychologische Betreuung erhalten hat, weil diese Probleme bei dieser mormonischen Betreuung immer im eigenen Saft schmoren, begeht einen Selbstmordversuch mit diesen Tabletten, der glücklicherweise nicht erfolgreich ist und nicht 5 Halbweisen und einen Witwer zurücklässt.
- Theo beobachtet diese Tragödie in seiner Familie hilflos und verliert die Fassung. Er macht sich Luft und wird durch diese Situation - für ihn hat die Kirche und die Kirchenkultur schuld - selber zu einem emotionalen Grenzfall, der sich durch "eine neue Mission" beseelt fühlt, seine Umwelt darüber aufzuklären, dass der Mormonismus in seiner Gesamtheit ein Kult und eine Geissel der Menschen, die sich in ihrem Einfluss befinden, ist.

Wer war der Author dieses Dramas?
Der Zufall?
Wer trägt die Schuld an dieser Situation?

Offensichtlich wissen wir hier viele Dinge nicht und können kein rechtes Urteil fällen, weil hier jemand ausrastet und alle Sachlichkeit verliert, von dem wir ja von der Tragödie erfahren.

Ich stelle aber einfach einmal die Frage, ob eine Kultur oder ein Volk wirklich aufgrund ihrer Grösse und Abstraktheit von Schuld an den Schicksalen von Einzelnen oder Familien freigesprochen werden kann?
Was meint Ihr?

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