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Verfasser: Gunar Datum: Donnerstag, den 26. Februar 2004, um 19:59 Uhr Betrifft: Ja wer ist sie denn?
> Wer sind Sie eigentlich??!
Ich zitiere: "1,72 m, 62 kg, blonde Locken, und ab und zu brauche ich beim Lesen eine Brille. Reicht dir das?"
> Zum Vorstand Ihres Vereins gehören Sie jedenfalls nicht
Woher willst du das eigentlich so genau wissen?
> Kann es sein, dass Sie ihren Text unseren Forummaster diktieren?
Wenn er mit Solveig Prass unterschrieben ist, ist das wohl nicht ganz unwahrscheinlich. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat sie ihn dann sogar selbst geschrieben.
> klären Sie mich bitte zu Ihrer Person auf!
Ich bringe mal folgenden kürzlich erschienen Zeitungsartikel als Antwort:
Sächsische Zeitung
Mittwoch, 11. Februar 2004Sie wollen Geld und Macht
Psychogruppen geben sich zunächst harmlos / Das dicke Ende kommt erst später
Von Manja GreÃ
Kein Ausbildungsplatz in Sicht, ebenso wenig Glück in der Liebe und keine Ahnung, wie es weitergehen soll. Viele Jungen und Mädchen trifft der so genannte Ernst des Lebens hart. Wenn dann auch noch Freunde fehlen, die Mut machen und für Selbstvertrauen sorgen, könnten falsche Freunde auf den Plan treten und eine vermeintliche Heimat anbieten: okkulte Gruppen, obskure Sekten. Tatsächlich sind diese jedoch daran interessiert, Macht auszuüben oder sich auf Kosten der Jugendlichen zu bereichern. Um nicht zu riskieren, sich unversehens auf gefährliche Spiele einzulassen, ist es wichtig, die Tricks der Psychogruppen zu kennen.
Viele glauben zu schnell und hinterfragen nichts
Bis zu 100 obskure Vereinigungen sind nach Expertenangaben in Deutschland aktiv. Sie scheinen zu bieten, was vielen jungen Menschen fehlt: Zuwendung, Interesse und Vertrauen. âDoch ihr ehrliches Interesse ist nur gespieltâ, sagt Solveig Prass von der Eltern- und Betroffeneninitiative (EBI) in Leipzig. âIn Wahrheit wollen sie die Jungen und Mädchen ausnutzen, sie für sich arbeiten lassen, die Bindung zu Familie und Freunden lösen und sie dadurch von der Gruppe abhängig machen.â
Um ihre âOpferâ gefügig zu machen, nutzten sie deren Leichtgläubigkeit aus. âViele glauben zu schnell und hinterfragen nicht. Das wird ihnen zum Verhängnisâ, sagt Prass. Im Visier haben die Gruppen nicht nur Jugendliche, die depressiv oder psychisch labil sind: âInzwischen haben sie für jede Lebenssituation das passende Angebot. Wer auf Jobsuche ist, erhält Schulungsangebote. Wer sich für vegetarische Ernährung interessiert, wird zu Seminaren eingeladen.â
Viele Lockangebote sind im Internet zu finden. Zahlreiche Gruppen verteilen ihr Material aber auch auf Märkten und in FuÃgängerzonen oder bekleben Häuserwände mit Plakaten. âWir wissen auÃerdem, dass einige Gruppen auch in Kampfsportschulen um neue Mitglieder werbenâ, so Prass. Ob ein Angebot harmlos ist oder eine potenzielle Gefahr, lässt sich zunächst schwer erkennen. âDie Psychogruppen geben sich natürlich nicht als solche zu erkennenâ, sagt Thomas Gandow, Sektenbeauftragter der Evangelischen Kirche in Berlin. âOft stehen Mitglieder an belebten StraÃen und geben vor, Umfragen zu machen.â Ihr vorrangiges Ziel sei es aber, Adressen zu sammeln. Und wer seine preisgegeben hat, könne schon am nächsten Tag âBesuchâ bekommen, warnt Gandow. Hat ein Jugendlicher in ein erstes Informationsgespräch bei einer obskuren Gruppe eingewilligt, wird er in aller Regel umgarnt: âDort sind alle nett und nicht aufdringlich. Doch die Ausfragerei geht unbemerkt weiter.â
Der Einstieg verläuft oft über Spielereien
Was die einzelnen Gruppen oder Sekten von Mitgliedern wollen, ist unterschiedlich. âViele haben es auf das Geld des Opfers abgesehen. Das bekommen sie, indem dieses ihnen Bücher und CDs abkauft oder überteuerte und sinnlose Seminare belegtâ, erklärt Gandow. Andere Vereinigungen sind an Arbeitskraft interessiert. âSie wollen sich vergröÃern, neue Zentren bauenâ, sagt Solveig Prass. âEigentlich wäre das sehr teuer. Wenn sie aber junge Leute haben, die von dieser Idee begeistert sind und freiwillig mithelfen, wird es billiger.â Bei okkulten oder satanistischen Gruppen spielt etwas anderes eine Rolle: âBei denen geht es zum groÃen Teil um Macht über andere Menschenâ, sagt Prass. Der Einstieg verläuft oft über harmlos wirkende Spielereien wie Gläserrücken oder Pendeln. Im Gegensatz zur gängigen Auffassung seien die Drahtzieher dieser Gruppen in der Regel nicht an ihrem ÃuÃeren zu erkennen: âEs sind eben nicht die schwarz gekleideten Jugendlichen, die ihr menschenverachtendes Treiben auf Friedhöfen abhalten, sondern eher äuÃerlich unauffällige Menschen.â
Wer in eine Sekte oder Psychogruppe geraten ist und aussteigen will, schafft dies in der Regel nicht allein. Für Betroffene sind deshalb Freunde wichtig, die helfen. Solveig Prass rät allen Jungen und Mädchen, hellhörig zu werden, wenn sich jemand aus ihrem Umfeld scheinbar unerklärlich benimmt. âSchottet sich eine Person völlig ab, verhält sie sich ungewohnt oder zieht sich anders an, können das schon Anzeichen sein, dass sie in einer solchen Vereinigung ist.â
Wer helfen will, sollte trotzdem auf keinen Fall den Kontakt zu der Gruppe selbst suchen, weil das gefährlich sein kann. âDie besten Ansprechpartner sind Sektenbeauftragte oder Selbsthilfegruppen.â Prass rät auÃerdem, den Kontakt zu dem Betroffenen nie abreiÃen zu lassen. âDabei muss sich jeder, der helfen will, im Klaren darüber sein, dass ein Ausstieg bis zu zwei Jahre dauern kann.â Das kann Katharina Reiss von der Sekten-Information in Essen bestätigen. âDie Betroffenen fühlen sich sozial isoliert und können niemandem mehr vertrauen. Das macht ihnen den Ausstieg oft schwer.â
Angst vor Racheakten der Gruppe
âViele haben Angst, ganz alleine dazustehen, wenn sie sich von der Gruppe lösen.â Oft steckt dahinter auch Angst vor Racheakten der Gruppe. Bei ihrer Arbeit habe sich gezeigt, dass gerade satanistische Gruppen aus ihrer Sicht Abtrünnigen Angst machen, erklärt Reiss. âSie klingeln an der Tür, üben Telefonterror aus oder drohen Gewalt an.â Gruppen, die es vor allem auf das Geld ihrer Mitglieder abgesehen haben, behaupten mitunter, der Aussteiger sei ihnen noch eine gewisse Summe schuldig und drohen Klagen an.
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