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Verfasser: Nyu
Datum: Mittwoch, den 25. Februar 2004, um 8:56 Uhr
Betrifft: Zehnter, lieber Zehnter

Ich halte den "Zehnten" für ein richtiges Gesetz, wenn man denn schon aktiver (!) Christ (!) ist.
Auch bin ich der Meinung, dass agnostische Menschen einen "Zehnten" zahlen können, wenn Sie ihr Mitgefühl dazu drängt, einen guten Zweck zu unterstützen. Womöglich sollten sie das sogar, wenn sie wohlhabend sind.
Dennoch war der Zehnte eher ein Mittel zur Unterstützung der bestehenden ecclesiastischen Strukturen. Da wird ja heute auch in der Mormonkirche unterschieden. Nur leider ist es ja so:
- dass es sich die Kirchenführer davon gut gehen lassen wärend sie ihre Aufgaben erfüllen,
- dass das Geld überwiegend in den USA (eher im Mormon Corridor) bleibt,
- das damit Projekte unterstützt werden, die niemals die Zustimmung der Mehrheit der Mitglieder bekommen könnten (Einkaufszentren, Versammlungsgebäude, politische Aktivitäten z.B. gegen die Homo-Ehe usw.).

Tatsächlich bin ich der Meinung, dass die Kirche (und damit meine ich Die Kirche und nicht nur einige Mitglieder) ein sehr merkwürdiges Verhältnis zum Geld hat.
Der Zehnte wird nicht freiwillig gezahlt. Ich weiss nicht, wie Du darauf kommst.
Rainer und ich waren beide "Richter in Israel". Wir wissen, dass der Zehnte in der KJCdHdLT nichts mit Freiwilligkeit zu tun hat, sondern mit Nötigung und Eindringlichkeit der Vorbringung des Gebots. Wenn Du Deinen Zehnten nicht zahlst, dann kriegst Du keinen Tempelempfehlungsschein. Wenn Du keinen TES hast, dann werden Dir die meisten Berufungen vorenthalten. Wenn das der Fall ist, dann sieht das jeder und zweifelt an Deinem Zeugnis.
Wie gesagt, ich halte es für gut, dass es so etwas wie einen Zehnten gibt. Aber ich unterstütze nicht diese damit verbundene Nötigung, wenn man den Zehnten mit der Androhung lehrt, wenn man ihn nicht zahlt, dann wird man am letzten Tag brennen.
Viel besser wäre es doch, wenn man sich über das freut, was gezahlt wird, egal wie sich das prozentual zum vermeintlichen Brutto- oder Nettoeinkommen des Zahlenden verhält. Jeder sollte selber entscheiden können, was dieser Zehnte ist. Man sollte nicht ständig darüber reden und strikten Gehorsam einfordern. Man sollte die Armen in den Gemeinden freiwillig und regelmässig unterstützen anstatt sie erneut jeden Monat bittend antanzen zu lassen. Man sollte nicht mutmassen, was das wirkliche Bruttoeinkommen des Mitglieds ist, von dem man meint, es würde nicht genug zahlen, sondern stattdessen lieber fragen, ob das Mitglied irgendetwas braucht (ich weiss von einem Fall, da wurde dem Mitglied, einem Lehrer, der TES mit dem argument abgenommen, dass man wisse, dass Lehrer mehr Geld verdienen als er Zehnten zahlen würde. Tatsächlich war dieser Lehrer in den USA aber arm und konnte nicht mehr zahlen). Man sollte in den Versammlungen, wenn dieses Thema schon zur Sprache kommen sollte, ganz bewusst und offen mitteilen, dass jeder Cent viel ist und keiner mehr zahlen sollte als er meint zu können, aber dennoch an die Verantwortung vor Gott zu erinnern.
Die Kirche sollte den Zehnten offenlegen und mitteilen, wohin diese Mittel fliessen, so wie jede AG das auch zu tun hat.

Henning

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