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Verfasser: SvenB
Datum: Dienstag, den 17. Februar 2004, um 22:32 Uhr
Betrifft: Moral und andere Feinheiten

>Du weißt ja dass ich viel von Dir halte und Dich meine ich nicht, ich halte Dich für moralisch.

Danke, danke! Aber wenn Du mich wirklich kennen würdest ...;-)

Also, wenn man Moral mit der Regulation von Werten und Normen in der Gesellschaft bezeichnet, bin ich schon moralisch. Ich würde mich aber nicht als Moralist bezeichnen, weil ich denke, dass sich gesellschaftliche Normen entwickeln. Zum Beispiel galt es früher als unmoralisch, ein uneheliches Kind zu bekommen, deshalb wurden Frauen dirkriminiert und das mit den Begründungen der Moral. Moral ändert sich mit dem Verständnis der Menschen vom Leben.

>>"Was ist moralisch und was ist unmoralisch? Niemand wird je auf diese Frage eine befriedigende Antwort geben. Nicht weil die Sitten sich wandeln, sondern weil das Prinzip, von dem sie abhängen erkünstelt ist. Die Moral ist für Sklaven geschaffen, für Wesen ohne Geist." Henry Miller

>>"Vernunft und Moral sind unauflöslich aneinander gekettet, die Geschichte führt es uns vor. Die Spezies hat überlebt, weil es Menschen gab, die einsahen, daß es vernünftig ist, gut zu sein, und man nur gut sein kann durch Anwendung der Vernunft." Jean Amery

>Ich habe Schlimmes erlebt, ganz klar. Aber heute habe ich das hinter mich gelassen. Und ich weiß auch, dass wenn Gott nicht wäre, ich bestimmt "die Radischen von unten ansehen" würde. Ich denke manchmal daran, und manchmal möchte ich natürlich Beispiele benutzen aus meinem Leben, aber dann bremse ich mich, und denke, warum sollte ich so offen sein.

Mit zu persönlichen Dingen würde ich auch nicht ins Forum gehen. So etwas kann man per Email machen, wenn es unbedingt sein muss. Ich selbst kenne die Leute hier auch nicht so gut, dass ich alle Beispiele aus meinen Leben mit ihnen besprechen würde. Aber natürlich wäre es interessant sich einmal über echte Erfahrungen aus dem Leben zu unterhalten. Wahrscheinlich würdest Du und ich dann auch über einige Personen oder Gegebenheiten anders denken, im positiven, wie im negativen Sinne.

>Es tut mir immer leid, wenn ich hier Sachen lese, wie z.B. die Geschichte von Patty. Darum hatte ich ja auch gepostet, dass sie sich bei mir melden kann, wenn sie darüber reden will.

Mit dem Mitleid ist es so eine Sache. Ich muss immer an das Beispiel denken, bei dem einer der besten und gläubigsten Missionare, die ich als Companion hatte einen faux pas landete:

Wir kontaktierten in einen Wohnblock in Insbruck und eine junge Frau öffnete die Tür. Wir sprachen sie mit unserem Standardspruch an und sie erzählte uns unter Tränen, dass vor einigen Wochen ihr zweijähriges Kind gestorben war und sie deshalb nicht mit uns sprechen kann. Mein Companion sagte: Oh, das tut mir sehr leid, ich kann ihnen nachfühlen wie das ist, mein Großvater ist vor einigen Wochen gestorben..." Ich bin damals fast im Boden versunken und die Frau schloss sehr verstört mit den Worten "ich glaube nicht, dass man den Tod eines kleinen Mädchens mit dem Tod eines Großvaters vergleichen kann" die Türe. Mein Elder meinte damals, dass er das Gefühl hatte, dies sagen zu müssen...

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