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Verfasser: Renate
Datum: Donnerstag, den 5. Februar 2004, um 18:58 Uhr
Betrifft: Genau! Warum spricht die Kirchenführung das Problem nicht an?

>Warum sprechen deren Kirchenführer diese offensichtlichen Probleme nicht an?

Genau das ist es, was ich der Kirche vorwerfe. Da heisst es bei solchen Vorkommnissen immer wieder, die Mitglieder seien daran schuld, sie hätten eben die Lehre falsch verstanden, das sei also nicht die Schuld der Kirche, denn die födert ja angeblich Familiensinn und findet die Familie sooo wichtig und heilig. Klar tut sie das, aber nur dann wenn alle in der Familie kirchenkonform leben. Wehe aber einer will sich nicht mehr unterordnen und gehorchen, dann hat der Rest der Familie ihn natürlich als Versager, als Sünder, oder bestenfalls als Verlorenen um den man kämpfen soll zu sehen - und die Familie hat selbst versagt.

Beide Seiten leiden enorm darunter. Die Aussteiger, weil sie diese Wandlung ihrer eigenen Familie nicht verstehen könnnen, weil sie sich selbst unverstanden fühlen und erkennen müssen, dass es zumindest erstmal keine gemeinsame Gesprächsbasis mehr gibt, und die TBMs, die fest davon überzeugt sind in ihrer Erziehung versagt zu haben, weil es sonst doch nicht geschehen dürfte, dass ihr Sohn, ihre Tochter die Kirche verlässt, die außerdem überzeugt sind, ihre Kinder nicht nur in diesem Leben verloren zu haben, sondern auch noch für das ewige Leben. Dazu kommt die Angst, dass den Aussteigern von nun an Schreckliches zustoßen wird, weil nicht nur der Segen Gottes fehlt, sondern auch die Strafe Gottes über sie kommen wird und Satan seine Hände nach ihnen ausstreckt. Dazu kommt auch die Schande in der Gemeinde, dass ihr Kind sich auf die Seite Satans gestellt hat.

>Warum lassen sie es zu, dass die Kirche sich in ein schlechtes Licht stellt, weil ihre Mitglieder sich verhalten wie Branch Davidianer aus Waco, Texas oder die FLDS-Kirche?

Offiziell kann man das ja leicht abstreiten, aber vielleicht lassen sie es zu, weil es ihnen gar nicht so ungelegen kommt. Denn es erschwert jedem Zweifler den Ausstieg zu wagen, oder sich auch nur mit Kritik an dem System zu befassen. Wer will schon gerne seine Familie verletzen oder zerstören, wie es häufig geschieht, wenn ein Ehepartner den ganzen Kirchenwahnsinn nicht mehr länger mitmachen will. Viele bleiben wahrscheinlich deswegen dabei und verdrängen ihre Zweifel. Das macht krank und unglücklich, aber auch das muss man dann verdrängen.

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